Wissenswertes & Hilfreiches

 

Hier finden Sie hilfreiche Artikel, wenn es in Ihrem Studium darum geht, neues Wissen effizient zu lernen und optimal zu behalten. Hierzu stellen wir Ihnen wirksame Lerntechniken vor, mit denen Sie Lerninhalte leicht strukturieren, aufnehmen und abrufen können. Darüber hinaus machen wir Sie mit wirksame Stressmanagementtechniken vertraut und erläutern Ihnen, wie Sie Prüfungsangst überwinden.

 

Artikel

„Vorsicht, nicht lesen - Zu stressig“

Stress, was ist das eigentlich?

Im Alltag verwenden wir den Begriff Stress, um die Ursache bestimmter Gefühlszustände im Zusammenhang mit Anspannung, Überlastung und Erschöpfung zu beschreiben, ohne jedoch genauer zu wissen, was sich hinter diesem Begriff verbirgt.

Ein Verständnis der Ursachen und Folgen von Stress könnte uns helfen, unsere Gesundheit und unsere Wohlbefinden zu verbessern.

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„Wie Sie Prüfungsangst überwinden“

Wenn Sie vor einer Prüfung unter Angstgefühlen leiden, sollten Sie angstauslösende Gedanken in positive Gedanken umformulieren und aufschreiben. Lesen Sie diese dann so häufig, bis Sie Ihnen in Fleisch und Blut übergegangen sind. Auf diese Weise können Sie Ihre angstauslösenden Gedanken „überschreiben“. Neurowissenschaftler gehen davon aus, dass es wesentlich einfacher ist, eine Angst durch entgegengesetzte …

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"Lernen mit der Loci-Technik"

Ob in Schule, Ausbildung, Beruf oder Privatleben – häufig müssen Sie sich neues Wissen und Handlungsabfolgen in einer bestimmten Reihenfolge merken, z. B. die Namen der zehn größten deutschen Hauptstädte; die Bedienung einer neuen Software, die Themen einer Präsentation. Hierzu ist die Loci-Technik besonders geeignet.

Der Name der Technik leitet sich von dem lateinischen Wort „locus“ für Ort ab. Sie basiert auf der Annahme, dass wir uns Lerninhalte besonders gut merken können, wenn wir sie uns in einem dreidimensionalen Raum bildlich vorstellen. In diesem Raum platzieren wir die Inhalte in der gewünschten Reihenfolge an markanten Orten. Das hilft uns dabei, sie in der gewünschten Reihenfolge zu erinnern. Denn haben wir die Inhalte in unserer Vorstellung fest mit bestimmten Orten verknüpft, können wir diese Orte einfach gedanklich ablaufen. Schon fallen uns die Lerninhalte wieder ein.
Tatsächlich ist unser Gehirn daran gewöhnt, sich ständig neue Orte anhand von auffälligen Hinweisreizen einzuprägen. Denn nur wenn wir uns gemerkt haben, dass wir an der Ecke mit der Ampel links abbiegen müssen, finden wir den Weg zurück. Dieses Lernprinzip macht sich die Loci-Technik zunutze. Sie hat einen weiteren Vorteil: Je besser Sie sich Lerninhalte bildlich vorstellen, desto mehr Gefühle wecken sie in Ihnen. Hierdurch bleiben diese Inhalte gut in Ihrem Gedächtnis haften.

Bei der Suche nach geeigneten Räumen sind unserer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Prinzipiell eignen sich alle Räume, die wir uns gut vorstellen können, angefangen von öffentlichen Plätzen, über unsere eigenen vier Wände bis hin zum menschlichen Körper. Am besten wählen Sie einen Raum, den Sie gut kennen: Je vertrauter uns ein Raum ist,
– desto mehr Orte fallen uns ein, an denen wir neue Lerninhalte in unserer Vorstellung ablegen können.
– desto eher erinnern wir uns an alle wichtigen Orte in diesem Raum.
– desto mehr Gefühle werden in uns geweckt.

Wenn wir Lerninhalte an geeigneten Orten platzieren, helfen uns die hierbei entstehenden Gefühle, die Lerninhalte fest in unserem Gedächtnis zu verankern.

Sie sind neugierig geworden und wollen die Loci-Technik einmal ausprobieren? Am besten beginnen Sie mit einer einfachen Übung. Später können Sie sich mit der Loci-Technik praktisch jeden Lerninhalt merken.

Übung: 
 Zum Merken einer Einkaufsliste können Sie folgendermaßen vorgehen:
1. Wenn Sie sich drei Gegenstände (z. B. eine Salatgurke, eine Banane und einen Kasten Mineralwasser) in einer bestimmten Reihenfolge merken wollen, stellen Sie sich drei Orte vor, an denen Sie diese Gegenstände gedanklich positionieren. Besonders empfehlenswert sind markante Wegstationen auf Ihrem täglichen Weg zur Arbeit. Weil Sie ständig an diesen Orten vorbei kommen, sind sie fest in Ihrem Gedächtnis verankert.
2. Entscheiden Sie sich für drei dieser Stationen, z. B. Ihre Haustür, die Bushaltestelle und die Eingangstür zu Ihrer Arbeitsstelle.
3. Verknüpfen Sie nun je einen der drei Gegenstände der Reihe nach mit einer dieser drei Wegstationen. Stellen Sie sich vor, der Griff Ihrer Haustür hätte die Form und Farbe einer Salatgurke, die Sitzbank der Bushaltestelle sei eine gigantische Banane und vor der Eingangstür zu Ihrer Arbeitsstelle stünde ein Kasten Mineral-wasser. Je fantasievoller Sie hierbei vorgehen, desto besser bleiben die Gegenstände im Gedächtnis haften.
4. Jetzt müssen Sie nur noch Ihren Weg zur Arbeit gedanklich abgehen und schon fallen Ihnen die drei Gegenstände in der gewünschten Reihenfolge ein.
5. Wollen Sie sich mehr Gegenstände merken? Dann erhöhen Sie einfach die Zahl der Wegstationen, an denen Sie diese Gegenstände in Ihrer Vorstellung positionieren.

Mit der Loci-Technik können Sie sich auch Alltagsgegenstände bzw. -handlungen, die Sie häufig vergessen, einprägen.

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„Vokabeln einprägen mit der Schlüsselwort-Methode“

Sie können sich zwar eine fremdsprachige Vokabel merken, weil sie ähnlich wie ein deutsches Wort klingt oder geschrieben wird, nicht aber ihre deutsche Bedeutung? Dann können Sie auf die Schlüsselwort-Methode zurückgreifen:

Lesen Sie die fremdsprachige Vokabel laut vor (z. B. engl. eye).

Suchen Sie nach einem ähnlich klingenden oder gleich geschriebenen deutschen Wort und stellen Sie es sich bildlich vor. Beispiel: engl. eye – dt. Ei. Sie denken also an ein Ei. Dieser Begriff dient Ihnen als Schlüsselwort.

Dann stellen Sie sich die Bedeutung der fremdsprachigen Vokabel bildlich vor. Also z. B.: eye – Sie stellen sich ein Auge vor.

Verknüpfen Sie Ihr Schlüsselwort in einem Bild mit der Bedeutung der zu lernenden Vokabel. Sie stellen sich also z. B. vor, dass ein Ei die Form eines Auges hat.

Sobald Sie die fremdsprachige Vokabel aussprechen, wird Ihnen das ähnlich klingende deutsche Schlüsselwort einfallen. Jetzt fällt Ihnen das Vorstellungsbild ein, das Sie zur Bedeutung der Vokabel führt.

Wieder profitieren Sie davon, dass Bilder Gefühle hervorrufen und daher gut im Gedächtnis haften bleiben. Außerdem ist das deutsche Wort bei Ihnen (sofern Sie ein Muttersprachler sind) über unzählige Nervenverbindungen fest im Gedächtnis verankert. Einen neuen Begriff, den Sie mit diesem Merkwort verknüpfen, vergessen Sie so leicht nicht mehr. Wenn Sie nun die fremdsprachige Vokabel laut vorlesen, wird Sie die Aussprache dieser Vokabel an Ihr deutschsprachiges Schlüsselwort erinnern. Dieses erinnert Sie wiederum an die mit ihm verknüpfte Bedeutung der fremdsprachigen Vokabel.

Ein paar Beispiele:
 
Sie möchten sich die Bedeutung der englischen Vokabel „fast“ merken. „Fast“ steht für „schnell“. Es liest sich wie das deutsche Wort „fast“. Jetzt können Sie sich vorstellen, dass Sie so „schnell“ gelaufen sind, dass Sie den Bus „fast“ erreicht haben.
Nun wollen Sie sich die Bedeutung der englischen Vokabel „hell“ einprägen. „Hell“ heißt auf Deutsch „Hölle“. Die Vokabel schreibt sich, wie das deutsche Adjektiv „hell“. Jetzt müssen Sie sich nur noch das Gegenteil von „hell“ vorstellen, schon sind Sie bei „dunkel“. Sie ahnen es schon, die „Hölle“ ist bekanntlich ziemlich finster.
Zu guter Letzt wollen Sie sich die Bedeutung der englischen Vokabel „bell“ merken. „Bell“ steht für „Glocke“. Diese Vokabel liest sich wie eine Form des Verbs „bellen“. „Bellen“ ist laut. Was ist noch laut? Richtig, eine „Glocke“.

Jede gelernte Vokabel ist ein kleiner Erfolg und macht gute Laune.

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"Lernerfolg mit Markiertechniken steigern"

Lehrbücher, Mitschriften, Skripte: das Pensum, das Sie im Studium bewältigen müssen, ist immens. Das Gelesene zu behalten, ist entsprechend schwer. Aber genau darauf kommt es an, wenn Sie vor Prüfungen stehen und zu guter Letzt im Beruf auf Ihr erlerntes Wissen zurückgreifen wollen.

Mit Markiertechniken können Sie Lerntexte strukturieren und Schlüsselinformationen hervorheben. Ihre Markierungen helfen Ihnen später, sich schnell in Lerntexten zurechtzufinden. Zudem können Sie Markierungen einsetzen, um Zusammenhänge zwischen Lerninhalten zu verdeutlichen. Je besser Sie Lerninhalte miteinander verbinden, desto besser bleiben sie in Ihrem Gedächtnis haften.

Wenn Sie einen Text lesen, sollten Sie stets Textmarker zur Hand haben. Falls in einem Text verschiedene Lernthemen behandelt werden, können Sie auch verschiedenfarbige Textmarker einsetzen, um diese Themen auseinanderzuhalten. Allerdings sollten Sie bei der Farbauswahl drei bis fünf Farben beschränken, andernfalls wird Ihr Text zu unübersichtlich. Gleichzeitig sollten Sie nur Text-passagen markieren, die Ihnen wirklich wichtig erscheinen. Oft genügt es, einzelne Schlüssel-wörter anzustreichen. Daneben lohnt es sich häufig, wichtige Überschriften und Zwischen-überschriften zu markieren. Sie helfen Ihnen, sich schnell in der Struktur eines Textes zu Recht zu finden.

Praxis-Beispiel

Ein Maschinenbaustudent markiert Textstellen mit Textmarker wie folgt:

Grün = Herleitungen / physikalisch-technische Erklärungen / mathematische Beweise

Blau = Definitionen / Formeln

Gelb = Hilfreiche Bemerkungen

Violett = Schlüsselwörter

Rot = Unklarheiten

Auch Symbole eignen sich, um Lerntexte zu strukturieren. Hier einige Vorschläge:

Fragezeichen:
Signalisiert, dass Sie zu einer Textstelle offene Fragen haben.
Unterkringelung:
Markiert eine komplizierte Textstelle, die Sie erneut lesen wollen.
Ausrufezeichen:
Hebt wichtige Textstellen hervor.
Pfeil mit Seitenzahl:
Weist auf eine Seiten- oder Zeilenzahl hin, an der ein Lerninhalt erneut auftaucht.

Achten Sie darauf, dass Ihre Markierungen übersichtlich bleiben. Nicht nur bei der Auswahl von Lerntexten, sondern auch beim Einsatz von Markierungen gilt meistens: Weniger ist mehr. Ihre Markierungen sollen Ihnen dabei helfen, auf einen Blick wirklich wichtige Informationen wiederzufinden. Das tun sie nur, wenn sie sparsam eingesetzt werden.

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"Gute Mitschriften sind die halbe Miete"

Sie besuchen einen Vortrag oder ein Seminar und wollen wichtige Inhalte so fest halten, dass Sie diese später optimal zum Lernen nutzen können? Dann sollten Sie eine gute Mitschrift anfertigen. Achten Sie dabei auf Folgendes: 1. Bereiten Sie sich auf das Thema vor: Welches Vorwissen haben Sie? Welche offenen Fragen bringen Sie mit? 2. Entscheiden Sie sich, ob Sie eine Mitschrift mit Stift und Papier oder direkt am Laptop anfertigen wollen. 

Vorteile des Laptops: Speichern und beliebige Änderungen der Mitschrift möglich (z. B. mit Grafiken, Tabellen oder Links zu hilfreichen Internetseiten versehen); bequemer Austausch mit Mitschülern, Kommilitonen oder Kollegen. Nachteile: Akku muss aufgeladen sein und ausreichen oder eine Steckdose ist nötig. Geräusche (z. B. beim Starten des Betriebsprogramms, beim Tippen oder durch die Lüftung) können Ihre Mitmenschen stören.  

Vorteile des Papiers: Es ist geräuschfrei. Außerdem können Sie selbst jederzeit kleine Skizzen zeichnen und dadurch die Behaltensleistung erhöhen.

7 Dinge, die Sie für Ihre Mitschriften beachten sollten:

1. Wenn Sie sich für die Papiervariante entscheiden, sollten Sie die Notizblätter mit dem Datum der Veranstaltung versehen.

2. Sie können für unterschiedliche Themen eines Vortrags unterschiedlich farbiges Papier verwenden. So behalten Sie stets den Überblick.

3. Schreiben Sie gesprochene Worte nicht eins zu eins mit, sondern filtern Sie Kernaussagen aus längeren Wortbeiträgen heraus. Je besser es Ihnen gelingt, Informationen zu vereinfachen, desto leichter kann sie Ihr Gehirn verarbeiten und abspeichern.

4. Halten Sie die Kernaussagen in Stichworten fest. Verwenden Sie hierzu vertraute Begriffe. Später können Sie anhand dieser Stichworte bei Bedarf schnell eine anschauliche Mind Map® erstellen.

5. Wenn Sie für eine Prüfung lernen, sollten Sie alle Hinweise zur Prüfung (z. B. Literaturempfehlungen) festhalten. Notieren Sie hierbei auch Vorlieben Ihrer Dozenten/-innen.

6. Markieren Sie Schlüsselinformationen möglichst schon, während Sie diese Informationen mitschreiben. Nutzen Sie Symbole (z. B. Pfeile), um Zusammenhänge zwischen Schlüsselinformationen darzustellen.

7. Lesen Sie Ihre Mitschrift kurz nach einer Veranstaltung durch, um festzustellen, ob Sie sie auf Anhieb verstehen. Wenn nicht, versehen Sie Ihre Stichworte mit kurzen Erläuterungen.

Die Informationen sind jetzt noch in Ihrem Kurzzeitgedächtnis. Von hier sollen sie in Ihr Langzeitgedächtnis wandern. Hierzu erstellen Sie anhand Ihrer Stichworte zeitnah einprägsame Kurzzusammenfassungen und anschauliche Grafiken (z. B. eine Mind Map®).

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"Rechenschritte mit der Geschichtentechnik auswendig lernen"

Wenn zwei Vektoren gegeben sind, können Sie mit dem Kreuzprodukt einen Vektor herausfinden, der zu den zwei Vektoren senkrecht steht.

Abb.1 (siehe pdf)

Um zu signalisieren, dass wir das Kreuzprodukt berechnen wollen, schreibt man ein Kreuz zwischen die zwei Vektoren, von denen man das Kreuzprodukt bilden will.

Abb. 2 (siehe pdf)

Zuerst schreiben Sie den ersten Vektor zwei Mal untereinander - also a1, a2, a3 und nochmal a1, a2, a3. Dann schreiben Sie rechts davon den anderen Vektor auch zwei Mal untereinander - also b1, b2, b3, b1, b2, b3.

Als nächstes verbinden Sie die Zahlen miteinander. Dazu ziehen Sie von der zweiten Zahl von oben links einen Strich zur dritten Zahl von oben rechts. Dann noch einen darunter – also die dritte Zahl von oben links mit der vierten Zahl von oben rechts verbinden. Und noch einen Strich darunter - also die vierte Zahl von oben links mit der fünften Zahl von oben rechts verbinden. Dann nochmal das ganze andersrum, so dass Kreuze entstehen, die die einzelnen Ziffern miteinander verbinden.

Wichtig ist dabei, dass Sie jeweils die ersten und die letzten Zahlen auslassen.

Wie gesagt erhält man mit dem Kreuzprodukt einen neuen Vektor, der zu den beiden Vektoren senkrecht steht. Wir nennen ihn Vektor n. Um Vektor n heraus zu finden, multiplizieren wir die Zahlen, die über die Striche miteinander verbunden sind – zuerst die Zahlen, die von links oben nach rechts unten miteinander verbunden sind.

Wir rechnen als erstes a2 mal b3. Das schreiben wir in die erste Zeile des Vektors n. Nun wenden wir uns dem nächsten Strich von links oben nach rechts unten zu und rechnen a3 mal b1. Diese Zahl schreiben wir dann in die nächste Zeile des Vektors n. Schließlich befassen wir uns mit dem dritten Strich von links oben nach rechts unten und rechnen a1 mal b2.

Dann kommt hinter jedes Produkt in der Zeile ein Minuszeichen.

Als nächstes errechnen wir die Produkte der Zahlen, die von links unten nach rechts oben durch Striche miteinander verbunden sind und schreiben die Produkte zeilenweise untereinander. Wir rechnen a3 mal b2, darunter a1 mal b3 und darunter a2 mal b1.

Jetzt können wir die Zeilen im Vektor zusammen rechnen. Wir müssen dabei darauf achten, dass wir keinen Vorzeichenfehler machen. Minus und Minus ergibt Plus.

Durch diese Rechnung erhalten wir den Vektor n, der zu den beiden anderen Vektoren senkrecht steht. Mit dem Skalarprodukt könnten Sie das jetzt überprüfen. Wenn Sie alles richtig gemacht haben, ergibt das Skalarprodukt den Wert Null.

Wichtig ist also, dass Sie die Kreuze richtig setzen und keine Vorzeichenfehler machen. Am besten multiplizieren Sie zuerst die Verbindungen von links oben nach rechts unten, schreiben die Minus-zeichen dazwischen und multiplizieren dann die Verbindungen von links unten nach rechts oben.

Geschichtentechnik

Mit der folgenden Geschichte können Sie sich die Rechenschritte merken. „Ich möchte zu einem Turm wandern. Auf dem Weg komme ich an einem Kreuz vorbei. Auf dem Kreuz stehen links und rechts Geburtsdaten berühmter Persönlichkeiten. Die Geburtsdaten stehen der Reihe nach jeweils doppelt untereinander. Als nächstes laufe ich eine Treppe hinunter. Auf der Treppe liegt ein Mühlstein. Mühlstein klingt wie multiplizieren. Unten angekommen ist es kalt, deshalb laufe ich eine zweite Treppe schnell wieder hinauf. Schnell heißt auf Lateinisch subito und klingt wie Subtraktion.“

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"Rechenschemata einprägen"

Sie wollen sich Rechenschemata einprägen? Dann sollten Sie sich mit den folgenden Lerntechniken vertraut machen.

Versuchen Sie sich zu Übungszwecken das folgende Rechenschema einzuprägen: Sie machen als erstes einen Koeffizientenvergleich, dann eine Nullstellenberechnung und schließlich eine Partialbruchzerlegung. Zu guter Letzt rechnen Sie das Integral aus.

Die zu merkenden Rechenschritte lauten also:

  1. Koeffizientenvergleich
  2. Nullstellenberechnung
  3. Partialbruchzerlegung
  4. Integral ausrechnen


Schlüsselwortmethode

Damit Sie sich schnell und zuverlässig an die Fachbegriffe des Rechenschemas erinnern können, sollten Sie die Schlüsselwortmethode nutzen. Suchen Sie hierzu für jeden der vier Fachbegriffe, nach einem Begriff, der sich ähnlich schreibt, ähnlich ausgesprochen wird oder reimt. Halten Sie besonders nach Begriffen Ausschau, die Sie sich gut bildlich vorstellen können.

Beispiel für Schlüsselworte:

  1. Koffer für „Koffezientenvergleich“
  2. Null für „Nullstellenberechnung“
  3. Party für „Partialbruchzerlegung“
  4. Integralzeichen für „Integral ausrechnen“


Loci-Technik

Nutzen Sie nun die Loci-Technik, um sich die Schema-Schritte in der vorgegebenen Reihenfolge ein-zuprägen. Rufen Sie sich hierzu eine bekannte Wegstrecke ins Gedächtnis und verbinden Sie Ihre Schlüsselwörter der Reihenfolge nach gedanklich mit markanten Wegpunkten.

Beispiel für die Loci-Technik:

„Ich breche zur Prüfung auf. Um die Tür meiner WG bzw. Wohnung zu öffnen, muss ich als erstes den Koffer wegräumen, der vor der Tür steht. Dann erreiche ich die Bushaltestelle. Der Bus kommt um 8 Uhr und null Minuten. Schließlich komme ich an der Uni an. Auf der Wiese vor dem Hörsaal liegen noch Pappteller und Plastikbecher von der letzten Party. Die Tür zum Hörsaal ist ein Designerstück. Die schlangenförmige Türklinke sieht aus wie ein Integralzeichen."

Merkwort

Ihnen sind Schlüsselwortmethode und Loci-Technik zu umständlich? Dann bilden Sie doch einfach ein Merkwort aus den Anfangsbuchstaben der Schema-Schritte.

Die Buchstaben lauten:

  1. Koeffizientenvergleich
  2. Nullstellenberechnung
  3. Partialbruchzerlegung
  4. Integral ausrechnen


Ihr Merkwort heißt also „K-N-P-I“.
Drehen Sie am besten die Reihenfolge der letzten beiden Buchstaben um, damit Sie das Merkwort leichter aussprechen können.
Ihr Merkwort heißt nun:
K-N-I-P

Merksatz

Sie können die Anfangsbuchstaben der Schema-Schritte auch dazu nutzen, einen Merksatz zu formulieren.
Aus den Anfangsbuchstaben „K-N-P-I“ entsteht beispielsweise folgender Merksatz:
Komm nur per ICE.“

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"Textauswahl: Material rasch sichten"

Gerade zum schnellen Wissenserwerb eignen sich neben DVDs. Lernprogrammen und Hörbüchern schriftliche Informationsquellen (z.B. Bücher, Zeitschriftenartikel, Mitschriften, Aufsätze). Allerdings sollten Sie sich nicht einfach wahllos mit Texten zu einem bestimmten Thema eindecken. Denn Sie verlieren viel Zeit, die Sie zum Einprägen von neuem Wissen bzw. zum Üben neuer Fertigkeiten einsetzen können, wenn Sie sich nicht von vornherein auf wirklich hilfreiche Texte beschränken.

Wie erkennen Sie, ob ein Text wirklich hilfreich ist?

Prüfen Sie zunächst, ob ein Text alle wichtigen Informationen enthält, ob diese Informationen auf einem aktuellen Stand sind und ob sie sauber recherchiert sind. Die folgenden Fragen helfen Ihnen bei der Textauswahl:

  • Ist der Text aktuell? Diese Frage ist besonders wichtig, wenn Sie sich mit einem Thema befassen, bei dem sich in den letzten Jahren viel getan hat.
  • Werden alle wichtigen Informationen angekündigt (z.B. im Inhalts-, Stichwortverzeichnis, in Kurzzusammenfassungen oder Überschriften)?
  • Ist der Autor/die Autorin als Experte/-in für ein bestimmtes Lernthema bekannt?
  • Enthält der Lerntext Quellenangaben und Literaturempfehlungen (falls Sie bestimmte Inhalte vertiefen wollen)?
  • Darüber hinaus sollten Texte möglichst wenige Informationen enthalten, die für Ihr Lernziel irrelevant sind. Sie würden Sie nur von Ihrem eigentlichen Lernthema ablenken.

Es lohnt sich, wenn Sie sich bei neuen Lerninhalten zunächst mit den Grundlagen vertraut machen. Hierdurch erzeugen Sie in Ihrem Gehirn ein grobes Wissensnetz, an das Sie alle weiteren Informationen anknüpfen können. Deshalb sollte ein Text so aufgebaut sein, dass Sie alle grundlegenden Informationen schnell finden können.

Stellen Sie daher für die Auswahl geeigneter Lerntexte folgende Fragen:

  • Ist der Text übersichtlich aufgebaut?
  • Bietet er hilfreiche Zusammenfassungen?
  • Werden Lerninformationen auf den Punkt gebracht?

Je anschaulicher ein Text geschrieben ist, desto besser können Sie sich Lerninhalte bildlich vorstellen und desto besser bleiben Sie in Ihrem Gedächtnis haften.

Hierzu sollten Sie sich bei Ihrer Textauswahl folgende Fragen stellen:

  • Werden selbst komplexe Lerninhalte in leicht verständlichen Worten dargestellt?
  • Enthält der Lerntext anschauliche Grafiken?
  • Finden sich praktische Beispiele?

Darüber hinaus bleiben Lerninhalte besser im Gedächtnis, wenn Sie diese praktisch anwenden können. Aus diesem Grund sollten Sie vor allem zu Lerntexten greifen, bei denen Sie die folgenden Fragen mit einem klaren „Ja“ beantworten können:

  • Bietet der Lerntext Übungsaufgaben mit Musterantworten?
  • Enthält der Lerntext leicht verständliche Anleitungen, anhand derer Sie Lerninhalte praktisch umsetzen können?

Natürlich gibt es Situationen, in denen Sie bestimmte Lehrbücher bearbeiten müssen. Doch auch bei der Lektüre vorgegebener Texte können Sie viel Zeit sparen, wenn Sie Schnelllesetechniken einsetzen. 

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Mind Map®: Vorwissen aktivieren

Mind Mapping® ist eine der effektivsten Methoden, um neues Wissen zu strukturieren, Handlungen zu planen und kreative Problemlösungen zu entwickeln. Die Methode ist von Tony Buzan entwickelt worden und lässt sich mit „Gedächtniskarten“ anlegen übersetzen.

Die Technik basiert auf der Annahme, dass sich unser Gehirn neue Informationen nicht in Form von komplizierten Sätzen, sondern in Form von Stichworten und Bildern merkt. Die moderne Hirnforschung zeigt, dass die Behaltensleistung stark ansteigt, wenn wir uns intensiv mit Lerninhalten auseinandersetzen.

Aus diesem Grund lohnt es sich bereits, dass Sie für die Erstellung einer Mind Map® kom-plexe Informationen in Schlüsselbegriffe übersetzen. Bei der Erstellung einer Mind Map® strukturieren Sie Lerninformationen und zeichnen Zusammenhänge zwischen diesen auf. Hierbei knüpfen Sie ein grobes Wissensnetz, an das Sie alle weiteren Informationen gut anknüpfen und damit sicher im Gedächtnis behalten können. Hierzu führt eine Mind Map® von allgemeinen zu speziellen Informationen.

Gleichzeitig fördert eine Mind Map® Ihre Kreativität, weil Sie alle Gedanken, die Ihnen bei der Bearbeitung eines Lernthemas einfallen, in Schlüsselbegriffe verpacken und diese mit dem Lernthema bildlich über Linien verknüpfen. Hierbei entstehen bereits die nächsten Einfälle.

So gehen Sie vor

  • Stellen Sie sich eine Mind Map® wie einen Baum vor. Schreiben Sie den Oberbegriff für ein Lernthema in die Mitte eines leeren Blatt Papiers. Wenn Sie möchten, können Sie einen Kreis um den Begriff ziehen. Jetzt haben Sie den „Baumstamm“ gezeichnet.
  • Schreiben Sie Begriffe, die Sie mit diesem Oberbegriff verbinden, um diesen Kreis herum. Im nächsten Schritt zeichnen Sie dicke Verbindungslinien zwischen diesen Begriffen und dem zentralen Kreis. Diese Linien können Sie mit Ästen vergleichen, die vom „Baumstamm“ ausgehen.
  • Wenn Sie einem Unterbegriff weitere Begriffe zuordnen wollen, schreiben Sie diese um den jeweiligen Begriff herum. Im nächsten Schritt verbinden Sie auch diese Begriffe durch dünne Linien mit dem übergeordneten Begriff. Diese Linien können Sie mit Verästelungen vergleichen.

Nutzen Sie bei Mind Maps® einfache und vertraute Begriffe. Je übersichtlicher Ihre Skizze ist, desto besser können Sie sich Verknüpfungen zwischen Lerninformationen einprägen. Inzwischen gibt es auch zahlreiche Computerprogramme, mit denen Sie Mind Maps® kinderleicht erstellen können. Diese Programme bieten in der Regel die Möglichkeit, die Ergebnisse in Präsentationen einzubinden und mit anderen Dateiinhalten (z.B. Videos oder Tabellen) zu verknüpfen.  

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Lernkartei: Details lernen

Wenn Sie sich Informationen durch regelmäßige Wiederholung sicher merken wollen, stellt das Karteikasten-System eine optimale Lösung dar. Mittels Karteikarten können Sie sich verschiedenste Lerninhalte einprägen. Hierzu schreiben Sie einen zu lernenden Begriff auf die Vorderseite einer Karteikarte. Jetzt drehen Sie die Karte um und schreiben zu diesem Begriff eine entsprechende Übersetzung, Erläuterung oder Ähnliches auf die Rückseite. Jedes Mal, wenn Sie die Karte zur Hand nehmen, sehen Sie sich die Vorderseite an und sagen am besten laut aus dem Gedächtnis auf, was auf der Rückseite steht. Sie können diese Informationen auch auf einem Blatt Papier aufschreiben. Jetzt drehen Sie die Karteikarte um und lesen, ob Sie richtig liegen.

Weil Karteikarten meist eine handliche Größe von DIN A8 bis DIN A6 haben, müssen Sie Lerninhalte in Form von wenigen kurzen Informationen niederschreiben. Durch diese Reduk-tion auf das Wesentliche bleiben die Inhalte viel besser im Gedächtnis haften, als wenn Sie eine Vielzahl – häufig auch nebensächlicher – Informationen mit lernen. Außerdem eignen sich Karteikarten hervorragend dazu, sich selbst abzufragen oder von jemandem abfragen zu lassen. Auf diese Weise stellen Sie schnell fest, ob Sie die entsprechenden Informationen sicher erinnern können. Die direkte Kontrolle hilft Ihnen, Ihren Lernfortschritt realistisch einzuschätzen, und verschafft Ihnen bei einer richtigen  Antwort ein sofortiges Erfolgserlebnis, das Sie dazu motiviert, weiter zu lernen.

Mögliche Inhalte von Karteikarten

Vorderseite: 

  1. Vokabeln
  2. Fachbegriffe
  3. Schlüsselbegriffe aus Vorträgen / Texten
  4. Name einer Formel
  5. Fragen
     

​Rückseite:

  1. Übersetzungen, Erläuterungen, Beispielsätze
  2. Erklärungen und Anwendungsbeispiele, etwa: Was bedeutet der Fachbegriff? Wo kommt er vor? Wie wendet man ihn an? etc.
  3. Erläuterungen und Anwendungsbeispiele
  4. dazugehörige Formel
  5. Antworten
     

Lernen mit System

Das folgende Karteikasten-System wurde von dem Journalisten Sebastian Leitner (Leitner 2011) entwickelt. Er empfiehlt, für die Anwendung dieses Systems einen Karteikasten mit fünf Fächern zu erwerben oder selbst zu basteln. Hierbei sollten die Stellflächen für Kartei-karten von Fach zu Fach größer werden. Vorgeschlagene Längenmaße für die einzelnen Fächer: Erstes Fach = 1 cm, zweites Fach = 2 cm, drittes Fach = 4 cm, viertes Fach = 8 cm, fünftes Fach = 16 cm.

  • Sobald Sie eine neue Karteikarte erstellt haben, stellen Sie diese zunächst ins vorderste Fach Ihres Karteikastens.
  • Wenn dieses Fach voll ist, beginnen Sie mit dem Lernen: Sie nehmen die Karteikarten nacheinander heraus und prägen sich die entsprechenden Lerninhalte durch die oben beschriebene Methode ein: Vorderseite ansehen – Lösung aufsagen beziehungsweise aufschreiben – umdrehen – kontrollieren. Immer wenn Sie den Lerninhalt einer Kar-teikarte sicher erinnern, stellen Sie diese Karteikarte ein Fach weiter nach hinten. Wenn Sie den Lerninhalt einer Karteikarte falsch wiedergeben, stellen Sie diese ins erste Fach zurück.
  • Sobald sich das nächste Fach füllt, nehmen Sie eine Karteikarte nach der anderen aus diesem Fach heraus und wiederholen Sie die Lerninhalte auf die gleiche Weise. Mit den folgenden Fächern verfahren Sie genauso.
  • Wenn Sie den Lerninhalt einer Karteikarte aus dem fünften Fach sicher erinnern, nehmen Sie diese aus dem Kasten heraus. Durch die regelmäßige Wiederholung hat sich das Wissen auf dieser Karte inzwischen so gut eingeprägt, dass Sie sich diese höchstens kurz vor einer Prüfung erneut ansehen sollten.

Sobald Wissen sicher verankert ist, müssen Sie es nicht mehr so häufig wiederholen, um es im Gedächtnis zu behalten. Das Karteikasten-System trägt diesem Prinzip durch unterschiedliche Fächergrößen Rechnung. So dauert es von Fach zu Fach länger, bis ein Fach voll ist, und Sie die Karteikarten aus diesem Fach wiederholen.

Dank des Karteikasten-Systems wiederholen Sie Lerninhalte, die Sie noch nicht sicher erin-nern, häufiger als Lerninhalte, die Sie bereits relativ sicher beherrschen. Das Karteikasten-System bietet nur eine Schwachstelle: Wenn alle Fächer fast voll sind, könnte es passieren, dass eine neue Karteikarte sehr schnell vom ersten ins letzte Fach wandert. Jetzt wissen Sie nicht, ob Sie den Lerninhalt dieser Karteikarte auch nach einigen Tagen noch erinnern können.

Inzwischen gibt es zahlreiche Computerprogramme die Karteikasten-Systeme ersetzten. Die Programme speichern, ob Sie eine Lernaufgabe richtig oder falsch beantwortet haben, und fordern Sie in entsprechenden Zeitintervallen auf, eine Lernaufgabe erneut zu bearbeiten.

Literatur: Leitner, Sebastian (2011): So lernt man lernen. Freiburg im Breisgau: AREA Verlag

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Diktiergerät: Mit beiden Ohren lernen

Diese Technik ist einer meiner persönlichen Favoriten: Sie nehmen die Lerninformationen mit einem Diktiergerät auf (oder einem anderen Gerät, das über diese Funktion verfügt, z.B. Handy, Smartphone etc.) und können sie beliebig oft anhören – laut oder per Kopfhörer. Die Methode eignet sich deshalb besonders für auditive Lerntypen. Aber auch für andere Lerntypen gilt: Wenn Sie die Technik zusätzlich zu weiteren Lernmethoden anwenden (z.B. Mind Mapping®, Lernkartei), dann erweitern Sie damit die Bandbreite der Sinneskanäle, mit denen Sie lernen, und desto fester werden Lerninhalte in Ihrem Gedächtnis verankert.

Zum Lernen können Sie die kleinen Geräte mit nach draußen nehmen, z.B. auf einen Spaziergang. Durch die Bewegung an der frischen Luft steigern Sie die Sauerstoffversorgung Ihres Gehirns und damit Ihre Konzentration und Behaltensleistung. Außerdem macht es an einem sonnigen Tag mehr Spaß, auf einer Wiese als in einem Gebäude zu lernen. Auf diese Weise verknüpfen Sie Lernen mit positiven Gefühlen und steigern so Ihre Lernmotivation.

Was können Sie aufnehmen?

Die folgende Anleitung zeigt Ihnen, wie Sie die Diktiergerät-Methode mit der Karteikartentechnik kombinieren. Sie können aber auch jede andere Quelle nutzen, um an zusammengehörige Lerninformationen zu gelangen. Beispielsweise eignet sich die Methode hervorragend, um Prüfungsfragen und Musterantworten auswendig zu lernen. Lernen Sie mit dieser Methode für eine mündliche Prüfung, trainieren Sie bereits, Lerninformationen schnell mündlich wiederzugeben. Auch bei dieser Lernmethode sind Sie nicht auf einen bestimmten Typ von Lerninformationen festgelegt. Ähnlich wie bei den Karteikarten können Sie aus dem Vollen schöpfen (z.B. Vokabeln, Fachbegriffe, Schlüsselinformationen aus Texten / Präsentationen / Vorlesungen).

So gehen Sie vor:

  • Nehmen Sie eine Karteikarte zur Hand und stellen Sie das Diktiergerät auf Aufnahme. Lesen Sie den Lernbegriff, der auf der Karteikarte steht, laut vor.
  • Stoppen Sie die Aufnahme. Jetzt wird der Begriff als erste Audio-Datei („Track“) gespeichert.
  • Wenn Sie sich einen einzelnen Begriff und die dazugehörige Lerninformation später gezielt anhören wollen, empfiehlt es sich, den Begriff und seine Track-Nummer per Hand oder elektronisch zu notieren.
  • Drehen Sie nun die Karteikarte um und stellen Sie das Diktiergerät wieder auf Auf-nahme. Lesen Sie die zum Lernbegriff gehörende Lerninformation vor.
  • Stoppen Sie die Aufnahme. Jetzt wird die zugehörige Lerninformation als zweiter „Track“ gespeichert.
  • Auf diese Weise können Sie beliebig viele Lerninhalte nacheinander aufnehmen.
  • Jetzt können Sie Audio-Dateien gezielt auswählen, um sich einzelne Lernbegriffe anzuhören und die zugehörigen Informationen aus dem Gedächtnis aufzusagen.
  • Anschließend können Sie sich die Musterantwort anhören, um festzustellen, ob Sie richtig geantwortet haben.

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Welcher Lerntyp sind Sie?

Sie wollen schnell und effizient lernen? Dann sollten Sie feststellen, zu welchem Lerntyp Sie tendieren. Denn jeder Mensch bevorzugt unterschiedliche Sinneskanäle, um Informationen aufzunehmen.

Praxis-Beispiel

Wie lernen Sie Namen am liebsten? Genügt es Ihnen einen Namen zu hören? Reicht es für Sie, einen Namen zu lesen? Schreiben Sie einen Namen gleich auf, um ihn sich zu merken?

Dieses Beispiel verdeutlicht drei Lerntypen:

  • Der visuelle Lerntyp lernt am besten, wenn er etwas sieht.
  • Der auditive Lerntyp lernt am besten, wenn er etwas hört.
  • Der haptische Lerntyp lernt am besten, wenn er etwas anfassen oder praktisch ausprobieren kann.

Mit dem folgendem Test können Sie feststellen, zu welchem Lerntyp Sie neigen. Setzen Sie hierfür, ohne lange zu überlegen, für jede Frage jeweils ein Kreuz in eines der nummerierten Felder.

Wie lernen Sie am liebsten eine neue Sprache?

Ich suche mir gute Lehrbücher und lese Romane in der Fremdsprache. I1I
Ich sehe mir am liebsten fremdsprachige Filme an und höre Hörbücher. I2I
Ich suche mir fremdsprachige Bekannte und reise so oft wie möglich in das Land. I3I

Welche Prüfungsform bevorzugen Sie?

Ich bevorzuge mündliche Prüfungen. I2I
Ich bevorzuge schriftliche Prüfungen. I1I
Ich bevorzuge praktische Prüfungen. I3I

Wie vermitteln Sie Wissen am liebsten?

Ich zeige jemandem, wie ein Gerät funktioniert oder was er tun sollte. I3I
Ich schreibe mein Wissen am liebsten auf. I1I
Ich halte gerne Referate/Vorträge. I2I

Wie lernen Sie die Funktionen eines neuen Handys kennen?

Ich bitte jemanden, mir die Funktionen zu erklären. I2I
Ich lese die Bedienungsanleitung. I1I
Ich probiere alle Funktionen direkt aus. I3I

Was macht Ihnen als Zuhörer bei Vorträgen/Workshops am meisten Spaß?

Die praktischen Übungen. I3I
Ich höre zu und stelle viele Fragen. I2I
Ich schreibe aufmerksam mit und lese mir die Mitschrift hinterher durch. I1I

Wie bereiten Sie sich auf Prüfungen am liebsten vor?

Ich besorge mir Lehrbücher mit Übungen und Tests. I3I
Ich erstelle eigene Dokumente, indem ich die wichtigsten Informationen aus Vorträgen o.Ä. aufschreibe. I1I
Ich bitte jemanden, mich abzufragen. I2I

Was halten Sie von Hörbüchern?

Hörbücher sind für mich eine optimale Lernhilfe. I2I
Ich ziehe herkömmliche Bücher vor. I1I
Ich lerne lieber durch Ausprobieren. I3I

Auswertung

Zählen Sie nun zusammen, wie häufig Sie Antworten der Kategorien 1, 2 und 3 angekreuzt haben. Tragen Sie die Summe für jede der Kategorien in folgende Tabelle ein.

Summe   Lerntyp
               1 = visuell (sehen)
               2 = auditiv (hören/sprechen)
               3 = haptisch (ausprobieren)

Die höchste Summe gibt an, zu welchem Lerntyp Sie am ehesten tendieren. Wobei auch Kombinationen von Lerntypen denkbar sind, wenn sie die gleiche oder eine ähnliche Punktzahl aufweisen.

Der visuelle Lerntyp

Sie lernen am besten, wenn Sie Informationen über Ihre Augen aufnehmen. Sie profitieren davon, wenn Sie sich Texte, Grafiken, Tabellen, Zeichnungen, Bilder, Videos oder Vorführungen genau ansehen. Als visueller Lerntyp lernen Sie neue Informationen bereits, wenn Sie diese sorgfältig lesen und aufschreiben. Besonders profitieren Sie von guten Abbildungen, Mind Maps®, Fotos, Schaubildern, Tabellen und Lernpostern. Auch selbst geschriebene Karteikarten helfen Ihnen dabei, sich Informationen schnell einzuprägen. Schließen Sie beim Lernen hin und wieder die Augen und stellen Sie sich Lerninformationen bildlich vor. Öffnen Sie nun die Augen und überprüfen Sie Ihre Vorstellungsbilder anhand Ihrer Aufzeichnungen.

So lernen Sie als visueller Lerntyp am besten:

  • Greifen Sie beim Lernen auf schriftliche Informationen zurück.
  • Schreiben Sie bei Vorträgen mit.
  • Schreiben Sie aus Texten Stichworte heraus.
  • Suchen Sie für Lerninhalte nach passenden Vorstellungsbildern.
  • Visualisieren Sie Zusammenhänge in Skizzen, Bildern und Übersichten.
  • Sehen Sie sich Übersichten und Schemata genau an.

Der auditive Lerntyp

Sie lernen am besten über Ihre Ohren. Wenn Sie aufmerksam zuhören, behalten Sie bei Vorträgen und Diskussionen bereits wesentliche Informationen im Gedächtnis. Sie profitieren davon, Texte laut vorzulesen. Besonders gut lernen Sie, wenn Sie sich abfragen lassen oder anderen Personen Lerninhalte erklären. Besser als mit jedem geschriebenen Buch lernen Sie mit Hörbüchern. Für Sie ist es besonders hilfreich, Lerninhalte auf ein Aufnahmegerät zu sprechen und sich Ihre Aufnahme immer wieder anzuhören.

So lernen Sie als auditiver Lerntyp am besten:

  • Reduzieren Sie den Lernstoff auf wenige Lernsätze und sagen Sie sich diese laut auf.
  • Nehmen Sie Lernstoff mit einem digitalen Diktiergerät/Smartphone auf und hören Sie sich Ihren Lernstoff in Bus und Bahn über Kopfhörer an.
  • Überspielen Sie Ihren Lernstoff auf ein Medium, das Sie sich während Autofahrten über Ihr Autoradio anhören können.
  • Sprechen Sie mit anderen über Lerninhalte.
  • Suchen Sie sich Lernorte, an denen Sie nicht durch Umgebungsgeräusche abgelenkt werden.

Der haptische Lerntyp

Sie lernen am besten, indem Sie Lerninhalte gleich praktisch anwenden. Um ein neues Thema möglichst schnell zu lernen, versuchen Sie, möglichst viele praktische Übungen zu machen. Sie beobachten neue Handlungen ganz genau, um sie selbst nachzuahmen. Anstelle von Büchern und Lern-CDs ziehen Sie PC-gestützte Lernprogramme vor. Hier können Sie sich Wissen spielerisch durch Versuch und Irrtum aneignen. Da Sie gerne mit Körpereinsatz lernen, profitieren Sie auch davon, wenn Sie beim Nachdenken ab und zu aufstehen und sich bewegen.

So lernen Sie als haptischer Lerntyp am besten:

  • Probieren Sie Dinge aus, fassen Sie Dinge an und bewegen Sie sich beim Lernen.
  • Machen Sie einen Spaziergang und nehmen Sie Ihren Lernstoff mit. Sprechen Sie Lerninhalte hierzu auf ein Aufnahmegerät oder erstellen Sie Karteikarten.
  • Basteln Sie Modelle. Angenommen, Sie studierenden Medizin und wollen sich den Aufbau des Kniegelenks merken. Dann können Sie die einzelnen Teile des Kniegelenks aus Pape basteln und miteinander verbinden. Für die Bänder des Kniegelenks können Sie Gummibänder nutzen. Durch den Modellbau prägen Sie sich den Aufbau des Kniegelenks ganz genau ein.
  • Erstellen Sie Lernposter.
  • Schreiben Sie Stichworte auf, sortieren Sie die Stichworte und legen Sie eine Lernkartei an.

Ansprache unterschiedlicher Sinneskanäle

Ihr Lerntyp zeigt an, über welchen Sinneskanal Sie Informationen bevorzugt aufnehmen. Doch selbst wenn Sie ein ausgeprägter visueller, auditiver oder haptischer Lerntyp sind, sollten Sie auch alle anderen Sinneskanäle zum Lernen einsetzen. Wann immer möglich, sollten Sie Lernstoff sowohl über Hören, Sehen als auch über praktisches Tun verankern. Hierdurch steigern Sie Ihre Lernleistung erheblich. Denn die unterschiedlichen Sinneseindrücke werden in unterschiedlichen Gehirnregionen gespeichert. Je mehr Gehirnregionen an der Speicherung von Informationen beteiligt sind, desto besser bleiben sie im Gedächtnis.

Praxis-Beispiel

So sprechen Sie unterschiedliche Sinneskanäle beim Lernen von Vokabeln an:

  1. Lesen Sie die neue Vokabel und prägen Sie sich ihr Schriftbild ein (Sehen).
  2. Sprechen Sie die Vokabel gleich aus (Hören). Wie klingt Sie?
  3. Stellen Sie sich die Vokabel vor Ihrem inneren Auge vor (Sehen).
  4. Schreiben Sie die Vokabel aus dem Gedächtnis auf (praktisches Tun). 


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Lernposter: Wissen sichtbar machen

Bei einem Lernposter kombinieren Sie auf einem großen Blatt Papier (möglichst DIN A1) Texte nach Belieben mit Fotos, Skizzen, Tabellen, Diagrammen und Symbolen. Das fertige Lernposter platzieren Sie bei sich zu Hause an einer gut sichtbaren Stelle, an der Sie sich häufig aufhalten. Wann immer Sie an dieser Stelle vorbei kommen, sehen Sie sich Ihr Lernposter für ein paar Minuten an. Anschließend schließen Sie die Augen und stellen sich die Darstellung auf dem Lernposter innerlich vor. Durch diese regelmäßige Wiederholung prägen Sie sich die Lerninhalte genau ein. Wann immer Sie sich so sehr an die Position Ihres Lernposters gewöhnt haben, dass Sie einfach an ihm vorbei laufen, hängen Sie es an einen anderen Ort, an dem es Ihnen gleich ins Auge springt – und sei es neben dem Badezimmerspiegel.

Lernposter haben drei wesentliche Vorteile:

  • Informationen, mit denen wir uns regelmäßig auseinandersetzen, gelangen eher in unser Langzeitgedächtnis. Je besser wir diese strukturieren, desto mehr Verknüpfungen entstehen zwischen Nervenzellen, die diese Informationen verarbeiten. Hierbei werden sie fest in unserem Gedächtnis verankert. Ähnlich wie bei Mind Maps® regt Sie deshalb bereits die Erstellung eines Lernposters dazu an, sich intensiv mit Lerninhalten zu befassen.
  • Sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Sie sich die Inhalte auf dem Lernposter regelmäßig ansehen und sich auf diese Weise die Lerninhalte gut einprägen.
  • Je bildlicher Sie die Inhalte darstellen, desto besser bleiben Sie im Gedächtnis haften. Mit Farben und Bildern sprechen Sie gezielt Gefühle an. Auf diese Weise speichern Sie die Inhalte besser in Ihrem Gedächtnis ab und fördern das Verstehen.
  • Es gibt kaum Lerninhalte, die Sie nicht auf einem Lernposter darstellen können.

Praxis-Beispiel

Eine Krankenschwester möchte sich im Rahmen ihrer Ausbildung Namen, Lage und Funktion aller wichtigen Organe des menschlichen Körpers einprägen. Das gelingt ihr besonders gut, wenn sie ein Lernposter anfertigt. Sie zeichnet den Umriss des menschlichen Körpers (Vorderansicht). Als nächstes zeichnet sie die wichtigsten Organe ein, die sie mit ihrem jeweiligen Namen beschriftet. Daneben schreibt sie eine kurze Stichwortliste ihrer wichtigsten Funktionen.

So gehen Sie vor

Damit Sie das Poster nur einmal anfertigen müssen, planen Sie zunächst, welche Inhalte Sie in welcher Form darstellen wollen. Hierzu sollen Sie eine Skizze entwerfen:

  • Listen Sie alle Lerninhalte auf, die Sie auf einem Lernposter abbilden wollen.
  • Entscheiden Sie sich, in welcher Form Sie die Lerninhalte darstellen wollen (z.B. Texte, Fotos, Skizzen, Tabellen, Diagramme, Symbole).
  • Überlegen Sie, ob Sie Zusammenhänge zwischen Lerninhalten durch räumliche Nähe, Verbindungslinien oder Pfeile abbilden wollen.
  • Fertigen Sie eine Skizze Ihres Lernposters an.
  • Nachdem Sie diese Planungsphase abgeschlossen haben, fertigen Sie Ihr eigentliches Lernposter an. Hierzu sollten Sie ein großes Blatt Papier (möglichst DIN A1) verwenden.
  • Achten Sie bei der Erstellung von Texten und Grafiken darauf, dass sie gut aus der Entfernung zu erkennen sind.
  • Wenn Sie die Grafiken nicht selbst erstellen wollen, können Sie auch in Zeitschriften nach geeigneten Bildern Ausschau halten. Diese können Sie ausschneiden und wie bei einer Collage auf Ihr Lernposter kleben. Auch im Internet finden Sie viele Abbildungen, die Sie für Ihr Lernposter nutzen können.

Praxis-Beispiel

Sie lernen für eine mathematische Prüfung und müssen sich eine ganze Reihe von Formeln einprägen? Dann fertigen Sie doch jeden Tag ein Lernposter an, auf das Sie die Formel(n) des Tages schreiben. Jetzt können Sie sich die Formel(n) den ganzen Tag lang immer wieder ansehen und auf diese Weise merken.

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Kettenmethoden: Lerninhalte verbinden

Neben der Loci-Technik helfen Ihnen auch so genannte Kettenmethoden dabei, Lerninhalte in einer gewünschten Reihenfolge zu erinnern. Hierzu reihen Sie Lerninhalte in Ihrer Vorstellung wie die Glieder einer Kette aneinander. Auch bei diesen Techniken profitieren Sie davon, dass Lerninhalte in Form von Vorstellungsbildern fest in Ihrem Gedächtnis verankert werden. Dies ist insbesondere der Fall, wenn Sie diese Vorstellungsbilder gedanklich durch eine zusammenhängende Geschichte verknüpfen. Durch Geschichten rufen Sie noch mehr Gefühle hervor und speichern dadurch entsprechende Lerninhalte noch tiefer in Ihrem Gedächtnis.

Assoziationskette: Begriffe verknüpfen

Genauso wie bei der Loci-Technik prägen Sie sich durch diese Merktechnik Lernbegriffe ein, indem Sie sich diese bildlich vorstellen. Der Vorteil dieser Technik besteht darin, dass ihre Umsetzung weniger Aufwand als die Loci-Technik erfordert und damit schneller geht. Es genügt, dass Sie sich Lernbegriffe bildlich vorstellen und der Reihe nach jeweils in Paaren zu einem Vorstellungsbild verknüpfen. Allerdings besteht hier im Gegensatz zur Loci-Technik die Gefahr, dass Sie sich an keinen weiteren Merkbegriff erinnern können, wenn Sie ein Vorstellungsbild der Kette vergessen sollten.

So gehen Sie vor:

  • Schreiben Sie sich die Begriffe, die Sie sich merken wollen, in der gewünschten Reihenfolge auf.
  • Stellen Sie sich diese Begriffe bildlich vor.
  • Verknüpfen Sie die ersten beiden Begriffe durch ein Vorstellungsbild miteinander. Je verrückter Ihr Bild ist, desto besser bleibt es im Gedächtnis haften.
  • Jetzt verknüpfen Sie den zweiten und dritten Begriff miteinander.
  • Verbinden Sie das dritte und vierte Bild. Dieses Vorgehen können Sie mit beliebig vielen Begriffen fortsetzen.

Praxis-Beispiel

Eine Kunststudentin muss die häufigsten Motive der klassischen Malerei auswendig lernen. Auf der Liste stehen unter anderem die Begriffe Mädchen, Rose, Vase, Schiff und Küste. Sie stellt sich ein Mädchen vor, das eine Rose in der Hand hält; dann eine Rose, die in einer Vase steht; dass, dass auf dieser Vase ein Schiff abgebildet ist, und schließlich ein Schiff, das vor einer Küste treibt.

Was machen Sie, wenn Sie sich mit dieser Technik abstrakte Begriffe merken wollen? Diese können Sie sich nur schwer bildlich vorstellen.

Praxis-Beispiel

Ein Schüler möchte im nächsten Physiktest an die Begriffe „Quantenphysik“ und „Schwer-kraft“ denken. Für „Schwerkraft“ hat er schnell ein passendes Vorstellungsbild parat: Ein Apfel, der von einem Baum auf die Erde fällt. Doch welches Bild erinnert ihn an „Quantenphysik“? Ihm fällt ein, dass der Physiker Albert Einstein einer der bekanntesten Vertreter der Quantenphysik ist. Sein Gesicht mit seinen abstehenden Haaren kennt er von berühmten Fotografien. Jetzt verknüpft er beide Bilder zu einem Bild. Er stellt sich vor, dass Albert Einstein an einem Apfelbaum vorbei geht, von dem ein Apfel fällt.

Geschichtentechnik: Begriffe mit Logik merken

Um sich mit dieser Technik Lernbegriffe zu merken, bauen Sie sie in eine zusammenhängende Geschichte ein. Hierzu denken Sie sich eine Geschichte aus, mit der sich die Lernbegriffe leicht thematisch verbinden lassen. Die Technik ist zwar aufwendiger als die Loci-Technik, stellt aber eine gute Alternative dar, z.B. wenn Sie die Loci-Technik bereits so häufig verwendet haben, dass viele Merkräume durch unzählige Merkbegriffe besetzt sind und es dadurch leicht zu Verwechslungen kommen kann. Der Vorteil der Geschichtentechnik gegenüber der Assoziationsketten-Technik besteht darin, dass Sie durch Geschichten noch besser Gefühle hervorrufen als durch einzelne Vorstellungbilder. Hierdurch bleiben Lerninformationen, die Sie in Geschichten einbauen, besonders gut im Gedächtnis. Lassen Sie die Geschichte wie einen Film vor Ihrem inneren Auge abspielen.

Praxis-Beispiel

Die Kunststudentin denkt sich zum Merken, der häufigsten Motive der klassischen Malerei folgende Geschichte aus: Ein junger Mann möchte einem hübschen Mädchen eine Rose als Zeichen seiner Liebe schenken. Er betritt ihre Wohnung, doch das Mädchen ist nirgends zu finden. Also stellt er die Rose erst einmal in eine Vase. Da fällt sein Blick durch ein Fenster. Und was er sieht, lässt ihn erschrecken. Er sieht das angebetete Mädchen an Deck eines Schiffs, das sich bereits etwa hundert Meter von der Küste entfernt hat.

Praxis-Beispiel

Das folgende Praxisbeispiel stammt aus dem Fach Mechanik. Es gilt, das Flächenträgheitsmoment für eine rechteckige Fläche zu berechnen. Die Studierenden sollen sich die dazugehörige Formeln einprägen (siehe Tabelle im pdf)

Hierzu merkt er sich folgende Geschichte:

  • Um 22 Uhr gehe ich in eine Bar und setze mich an einen rechteckigen Tisch. Um den Tisch herum stehen 12 Stühle. Ich bestelle 1 Becks und 3 Helle.
  • Um 23 Uhr bestelle ich nichts.

Um 3:30 Uhr sitze ich immer noch an dem Tisch mit 12 Stühlen. Diesmal bestelle ich 3 Becks und 1 Helles.   

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Formeln durch Merksätze einprägen

Wenn Sie sich Formeln einprägen wollen, genügen oft kurze Merksätze. Je kürzer diese Merksätze formuliert sind, desto besser bleiben sie im Gedächtnis – besonders wenn Sie sich die Satzinhalte gut bildlich vorstellen können.

So gehen Sie vor: Schreiben Sie die Formel, die Sie auswendig lernen wollen auf. Überlegen Sie sich zu jeder einzelnen Variable dieser Formel einen passenden Schlüsselbegriff. Verknüpfen Sie die Schlüsselbegriffe zu einem Merksatz. Das klappt am besten, wenn die Schlüsselbegriffe zu einander in einem logischen Zusammenhang stehen.

Wie diese Technik klappt, zeigen die folgenden beiden Praxis-Beispiele. Sie stammen beide aus der Feder von Nils Baur, der aktuell an der RWTH Aachen University Maschinenbau studiert.

Praxis-Beispiel

Um das Kreuzprodukt von zwei Matrizen zu berechnen, wollen Sie sich folgende Formel merken:
A x B = eijn ajl bnl ei

Dann können Sie auf folgenden Merksatz zurückgreifen: „RICCI bestellt Ajoli und Bandnudeln mit Ei.“

Erläuterung: Bei dem Symbol eijn handelt es sich um den RICCI-Permutationstensor, der das Vorzeichen definiert (-1, 0 oder 1). Die übrigen Begriffe des Merksatzes beruhen auf klanglicher Ähnlichkeit zu den Koeffizienten.

Praxis-Beispiel

Um die Lage der Hauptspannungen zu berechnen, wollen Sie sich folgende Formel merken:
tan 2ß = 2o12 /(o11 – o22)

Dann können Sie auf folgenden Merksatz zurückgreifen: „Beim zweiten Tankstopp überholt Nasr doppelt: Perez und minimal Button.“

Erläuterung: Der Merksatz ist an die Formel 1 angelegt. tan 2 wird zu zweitem Tankstopp. Felipe Nasr hat die Startnummer 12, Sergio Perez die Nummer 11 und Jenson Button die Nummer 22. Sie symbolisieren die drei Spannungskoeffizienten. Das Wort „über“ (hier „überholt“) wird manchmal für das Verdeutlichen eines Bruchs verwendet („2 Drittel“ = „2 über 3“). „Minimal“ weist auf das Minuszeichen hin.

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Zahlen-Systeme: Zahlen verknüpfen

In Ihrem Studium gibt es nicht nur Situationen, in denen Sie Begriffe auswendig lernen müssen, sondern auch Situationen, in denen Sie sich Zahlen einprägen sollen. Zahlen können zum Beispiel Bestandteil von Formeln sein, die Sie auswendig beherrschen müssen.

Zahl-Symbol-System
Bei dieser Technik arbeiten Sie mit Merkwörtern, die Sie sich leicht bildlich vorstellen können. Indem Sie sich zunächst für jede Ziffer von 0 bis 9 ein dazugehöriges Merkwort eingeprägt haben, können Sie sich nun jede beliebige Ziffernfolge merken. Hierzu nutzen Sie die Loci-Technik, die Assoziationsketten-Technik oder die Geschichtentechnik, um sich die Merkwörter in einer gewünschten Reihenfolge einzuprägen. Um einzelne Ziffern leicht mit einem Merkwort zu verknüpfen, sollten Sie sich Merkwörter ausdenken, die zu den jeweiligen Ziffern einen optischen oder inhaltlichen Bezug haben. Sie können auf folgende Begriffsvorschläge zurückgreifen. 

Ziffer         Merkwort                       Begründung
0                  Ball                    hat die Form einer Null
1                Baum                     hat einen Stamm
2            Lichtschalter       hat zwei Einstellungen: ein oder aus
3               Hocker                    besitzt drei Beine
4                Auto                      fährt auf vier Rädern
5               Hand                  verfügt über fünf Finger
6             Würfel                       hat sechs Seiten
7             Zwerge              Schneewittchen lebt bei sieben Zwergen
8          Achterbahn                   fährt eine Acht
9              Katze                       besitzt neun Leben

Praxis-Beispiel:
Sie wollen sich einprägen, wann die Vereinigten Staaten von Amerika gegründet wurden. Die Jahreszahl lautet 1776. Sie übersetzen die Ziffern der Reihe nach in die Merkwörter „Baum – Zwerg – Zwerg – Würfel“. Diese Wörter merken Sie sich durch die Geschichtentechnik. „Vor einem Baum treffen sich zwei befreundete Gruppen von Zwergen zum gemeinsamen Würfelspiel.“ Wenn Sie sich die Geschichte ins Gedächtnis rufen, können Sie die enthaltenen Wörter wieder in einzelne Ziffern übersetzen und erhalten so die gewünschte Jahreszahl.

Zahl-Reim-System
Diese Merktechnik funktioniert wie das Zahl-Symbol-System. Allerdings verwenden Sie ausschließlich Begriffe, die sich auf die Ziffern 0 bis 9 reimen. Gerade wenn Sie ein auditiver Lerntyp sind, werden Ihnen die Reime helfen, sich schnell an die jeweiligen Ziffern zu erinnern. Auch für diese Technik können Sie sich eigene Merkwörter ausdenken oder auf die folgenden Begriffsvorschläge zurückgreifen:

Ziffer        Merkwort
0                 Bull(e)
1                  Bein
2                  Hai
3                  Brei
4                  Stier
5               Strümpf(e)
6                Hex(e)
7                 Rüben
8                 Yacht
9              Scheun(e)

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Schnelllesetechniken: Texte zügig erfassen

Sie sparen viel Zeit, wenn Sie beim Lesen irrelevante Textpassagen auslassen. Doch wie erkennen Sie möglichst rasch, welche Textpassagen wichtige Lerninformationen enthalten und welche Sie auslassen können?

Wichtige Textstellen ansehen

Um schnell festzustellen, an welchen Textstellen wichtige Informationen zu erwarten sind, sollten Sie folgende Schlüsselinformationen nutzen:

  • Inhaltsverzeichnis
  • Stichwortverzeichnis
  • Überschriften
  • Hervorhebungen
  • Aufzählungen
  • Zusammenfassungen
  • Grafiken

Während Sie sich einen groben Überblick über die inhaltliche Gliederung eines Textes verschaffen, sollten Sie sich aufschreiben, auf welchen Seiten Textstellen zu finden sind, die Sie sich genauer ansehen wollen. Hierzu können Sie auch notieren, auf welcher Höhe einer Seite eine entsprechende Textpassage steht (z.B. „o“ für oben, „m“ für mittig oder „u“ für unten) steht.

Textpassagen querlesen

Wenn Sie sichergehen wollen, dass Ihnen keine wichtigen Textpassagen entgehen, sollten Sie Querlese-Techniken verwenden. Mit diesen Techniken können Sie schnell feststellen, wo sich im Text wichtige Informationen befinden. Beim Querlesen scannen Sie einen Text nach Schlüsselworten ab. Hierzu schlägt der Lerntrainer Dr. Rolf Meier (2009) die folgenden zwei Techniken vor.

  1. Inseltechnik: Bei der Inseltechnik beschränken Sie sich darauf, Textstellen anzulesen, die wichtige Informationen erwarten lassen. Häufig werden relevante Informationen an den Anfang eines Textes gestellt und am Ende eines Textes zusammengefasst. Aber auch in Kapiteln, Unterkapiteln und einzelnen Absätzen finden sich wichtige Informationen meist zu Beginn und am Ende. Dazwischen liegen in der Regel Erläuterungen und Beispiele. Diese sollten Sie nur lesen, wenn Sie wichtige Informationen nicht auf Anhieb verstehen.
  2. Slalomlesen: Beim Slalomlesen überfliegen Sie Textseiten in Schleifenform. Hierbei überspringen Sie einzelne Textzeilen. Welche Textzeile Sie überspringen, entscheidet sich nach dem Zufallsprinzip.

Damit Sie wichtige Informationen schnell wiederfinden, lohnt es sich, beim Querlesen bereits entsprechende Textstellen beziehungsweise Schlüsselwörter zu markieren.

Literatur:
Meier, Rolf (2009). Lernen mit Köpfchen. Offenbach: GABAL.

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Speed Reading: Texte schnell lesen

Wenn Sie einen Text schnell erfassen, aber keine Textpassagen überspringen wollen, sollten Sie sich „Speed Reading“ beibringen.

Die von Tony Buzan (2013) entwickelte Schnelllesetechnik beruht auf der Annahme, dass unsere Augen beim Lesen von Wort zu Wort springen. Ungeübte Leser machen nach einem solchen Sprung eine kurze Pause, um ein Wort zu verarbeiten. Zudem lesen sie Wörter häufig ein zweites Mal, um sicher zu gehen, dass Sie sich nicht verlesen haben.

Schnellleser springen mit Ihren Augen von Wortgruppe zu Wortgruppe. Durch regelmäßiges Training versuchen sie, auf einen Blick möglichst viele Worte aufzunehmen. Um Pausen zwischen Augensprüngen zu minimieren, verlassen sich Schnellleser darauf, dass Ihr Gehirn gelesene Wörter parallel verarbeitet, während sie bereits mit der nächsten Blickbewegung neue Worte aufnehmen. Auf diese Weise können Sie Ihre Lesegeschwindigkeit erheblich steigern.

Herkömmliche Leser können im Schnitt 200 bis 300 Wörter pro Minute erfassen. Bei geübten Schnelllesern liegt diese Zahl bei 1.000 bis 4.000 Wörter pro Minute. Zu Ihnen zählen bekannte US-Präsidenten wie John F. Kennedy und Franklin D. Roosevelt.

Der Lerntrainer Christian Grüning (2012) empfiehlt die 3-2-1 Methode, wenn auch Sie zur Gruppe der Schnellleser gehören wollen.

Diese Methode funktioniert folgendermaßen:

  1. Setzen Sie einen Zeigefinger als Lesehilfe ein. Fahren Sie mit ihm jeweils die Textzeile entlang, die Sie gerade lesen wollen. Indem Ihre Augen beim Lesen der Bewegung Ihres Zeigefingers folgen, werden Sie davon abgehalten, zurückzuspringen und ein Wort ein zweites Mal zu lesen.
  2. Nehmen Sie nun eine Stoppuhr und einen beliebigen Text zur Hand. Stellen Sie den Countdown Ihrer Stoppuhr so ein, dass sie nach drei Minuten klingelt.
  3. Suchen Sie sich nun eine Stelle, an der Sie mit dem Lesen beginnen wollen, und markieren Sie diese Stelle.
  4. Starten Sie als nächstes den Countdown und beginnen Sie, den Text von Ihrem Startpunkt an zu lesen. Sobald die Stoppuhr klingelt, stoppen Sie und markieren Sie die Textstelle, die Sie innerhalb von drei Minuten erreicht haben.
  5. Stellen Sie den Countdown nun auf zwei Minuten. Versuchen Sie dieselbe Textpassage im nächsten Anlauf innerhalb von zwei Minuten zu lesen. Hierzu müssen Sie Ihren Zeigefinger deutlich schneller bewegen. Hören Sie auf zu lesen, sobald Ihre Stoppuhr klingelt. Wiederholen Sie diese Übung so lange, bis es Ihnen gelingt, die entsprechende Textzeile innerhalb von zwei Minuten zu lesen.
  6. Stellen Sie nun den Countdown auf eine Minute ein und versuchen Sie, dieselbe Textpassage in dieser Zeit zu lesen. Hierzu müssen Sie Ihren Zeigefinger dreimal so schnell bewegen. Wiederholen Sie diese Übung so lange, bis es Ihnen gelingt, die Textpassage binnen einer Minute zu lesen.

Je häufiger Sie nach dieser Methode trainieren, desto eher gewöhnt sich Ihr Gehirn daran, mit jeder Blickbewegung mehrere Wörter auf einmal aufzunehmen. Gleichzeitig werden Sie daran gehindert, Wörter ein zweites Mal zu lesen. Aus diesen Gründen können Sie Ihre Lesegeschwindigkeit durch regelmäßiges Training erheblich steigern.

Zwar braucht das Erlernen dieser Technik etwas Zeit, dafür sparen Sie zukünftig viel Lesezeit ein.

Durch Spead Reading nehmen Sie in kurzer Zeit sehr viele Informationen auf. Dabei besteht das Risiko, dass dies nur oberflächlich geschieht und Sie die Informationen schlechter behal-ten. Wenn Sie beim Lesen auf wichtige Informationen stoßen, legen Sie deshalb eine kurze Pause ein, um es Ihrem Gehirn zu ermöglichen, das Gelesene zu verarbeiten. Schließen Sie die Augen und stellen Sie sich das Gelesene bildlich vor. So verankern Sie die Informationen fest in Ihrem Gedächtnis.

Viel Spaß & Erfolg wünscht
David Reinhaus

Literatur:

Buzan, Tony (2013). Speed Reading. München: mvg Verlag.
Grüning, Christian (2012). Garantiert erfolgreich lernen. München: mvg Verlag.

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SQ3R-Methode: Texte durchdringen

Wenn es Ihnen wichtig ist, möglichst viele Textinhalte sicher zu behalten, sollten Sie auf die SQ3R-Methode zurückgreifen. Diese Methode geht auf den amerikanischen Pädagogen Francis Robinson (1948) zurück.

Die SQ3R-Methode hilft Ihnen dabei, die Struktur von Texten und damit die logische Verknüpfung von Lerninhalten zu erfassen. Hierbei erwerben Sie ein enges „Wissensnetz“ an das Sie alle neuen Lerninhalte anknüpfen können. Gleichzeitig regt Sie diese Methode an, Lerninhalte durch persönliche Fragestellungen mit Ihrem Vorwissen zu verknüpfen. Auf diese Weise verankern Sie Lerninhalte fest in Ihrem Gedächtnis.

Der Name dieser Technik steht für folgende fünf Arbeitsschritte:

  1. Survey – Überblick verschaffen
  2. Question – Fragen formulieren
  3. Read – lesen und markieren
  4. Recite – Kernaussagen aufsagen
  5. Review – Rückschau halten


Survey – Überblick verschaffen

Als erstes verschaffen Sie sich einen Überblick über Inhalt und Struktur eines Textes. Dieser Schritt hilft Ihnen in der späteren Lesephase, Lerninhalte thematisch einzuordnen, miteinander zu verknüpfen und auf diese Weise besser zu behalten.

Im Falle eines Lehrbuchs sollten Sie hierzu wie folgt vorgehen:

  • Lesen Sie den Klappentext.
  • Sehen Sie sich das Inhaltsverzeichnis an.
  • Überfliegen Sie das Stichwortverzeichnis.
  • Blättern Sie das Lehrbuch von vorne nach hinten durch.
  • Lesen Sie Überschriften einzelner Kapitel und Unterkapitel.
  • Sehen Sie sich Abbildungen an.
  • Lesen Sie hervorgehobene (z.B. fett beziehungsweise kursiv gedruckte) Textpassagen.
  • Halten Sie Ausschau nach Zusammenfassungen.

Hierbei empfiehlt es sich, wichtige Textpassagen mit einem Textmarker anzustreichen, um diese schnell wiederzufinden. Schließlich sollten Sie diese Textpassagen als erstes lesen. Mit etwas Glück enthalten sie bereits alle wichtigen Informationen, so dass Sie den Text nicht vollständig lesen müssen.


Question – Fragen formulieren

Bevor Sie nun die einzelnen Textpassagen lesen, sollten Sie die folgenden drei Fragen beantworten. Am besten halten Sie Ihre Antworten schriftlich fest, damit Sie diese bei Bedarf nachlesen können.

  1. Auf welches Vorwissen kann ich zurückgreifen? Durch diese Frage aktivieren Sie Ihr Vorwissen. Daran können Sie neue Lerninhalte anknüpfen, so dass sie fest in Ihrem Gedächtnis verankert werden.
  2. Welche offenen Fragen habe ich in Bezug auf Lerninhalte? Diese Frage können Sie sich in Bezug auf den gesamten Text oder in Bezug auf einzelne Textpassagen stellen. Dadurch wecken Sie Ihre Neugierde. Jetzt werden Sie einen Text besonders gründlich lesen und hierbei Textinhalte sorgfältig verarbeiten und im Gedächtnis behalten.
  3. Gibt es Informationen, die mich ganz besonders interessieren? Diese Frage zielt auf den Nutzen von Lerninformationen ab. Wie Sie bereits wissen, merkt sich unser Gehirn Informationen besonders gut, wenn sie ihm nützlich erscheinen.


Read – lesen und markieren

Lesen Sie einen Lerntext nun Abschnitt für Abschnitt gründlich durch und markieren Sie wichtige Textstellen.


Recite – Kernaussagen aufsagen

Nachdem Sie einen Textabschnitt gelesen haben, schließen Sie die Augen und sagen Sie die Kernaussage dieses Abschnittes mit eigenen Worten innerlich auf. Hierbei werden Sie vertraute Formulierungen verwenden, die bereits über viele Nervenverbindungen in Ihrem Gedächtnis verankert sind. Indem Sie neue Lerninhalte mit diesen Formulierungen verbinden, werden auch diese sicher gespeichert. Wenn Sie sich Inhalte zusätzlich bildlich vorstellen, bleiben Sie besonders gut im Gedächtnis.


Review – Rückschau halten

Fassen Sie nun die zentralen Lerninformationen eines Textabschnittes zusammen. Hierzu können Sie kurze Zusammenfassungen schreiben oder eine Grafik (z.B. ein Mind Map®) anfertigen. Je besser es Ihnen gelingt, Verknüpfungen zwischen Lerninhalten abzubilden, desto dichter wird Ihr „Wissensnetz“.

Wenn Sie sich noch ausführlicher über diese Methode informieren wollen, empfehlen wir Ihnen einen Text der Psychologieprofessorin Dr. Ursula Christmann (2001).

Viel Spaß & Erfolg wünscht
David Reinhaus

Literatur:

Christman, Ursula; Groeben, Norbert (2001). Psychologie des Lesens. In: Franzmann, Bodo u.a. (Hrsg.). Handbuch Lesen, S. 196ff. München: Schneider Hohengehren.

Robinson, Francis P. (1948). Effective Study. New York: Harper & Brothers.

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